Das Stück

PEER.GYNT – LAUT.MALEN ist eine Werk – und Begegnungsstätte der Künste und Wissenschaften in Form einer szenischen Lesung mit Musik und Live-Zeichnung.

Ein szenisches Experiment über Wahrheit und Lüge, Wirklichkeit und Projektion und die Transzendenz der Liebe. Basis sind zwei Klassiker:
Henrik Ibsens Peer Gynt und die von Edward Grieg dazu konzipierte Bühnenmusik. Beide Werke werden in der Installation des LAUT.MALENs mit einfachen theatralischen Mitteln erkundet. Die klassischen Partituren bilden Inspiration und Leitfaden.

Die Begegnungen von Wort, Bild und Klang werden durch Improvisation erweitert und eröffnen so neue Perspektiven auf den Stoff, der in seiner Abhandlung über das herrschende materialistische Weltbild aktueller denn je ist.

HINTERGRUND

Vor einer großen Leinwand sitzt ein Schauspieler an einem Lesungstisch, links davon zwei Musiker und rechts ein bildender Künstler, über einen Zeichentisch gebeugt, in eine live produzierte Projektion (Höhlengleichnis) vertieft. Das Ensemble beginnt mit einer Proben-Situation. Die Musikerin summt Solveig’s Lied.

Der Schauspieler übergibt der Musikerin die Geige. Er geht zum Pianisten und stimmt mit ihm eine Art von Ouvertüre an, einen Schnelldurchlauf durch die Grieg’schen Themen mit Improvisation entspinnt sich. Das Klavier, das Grollen der Natur, die Geige ist die Kunst im Leben... Der Schauspieler greift zur/in die Leinwand. Aus der Zeichnung entsteht sogleich eine Zwiebel. Eine Zwiebel in der Hand, beginnt er diese zu schälen und sucht nach ihrem Kern. „Mensch sei Du selbst – Mensch sei Dir selbst genug“... Ein experimenteller Einstieg in das Welten-Epos über Peer Gynt’s Zwiebelmonolog am Ende des Stücks von H. Ibsen. Eine Flash-Back Situation, die in sieben Stationen erzählt wird. Man spricht über die Schichtungen des Lebensweges, die eigenen Erfahrungen und aus dem Monolog eines alternden Schauspielers schält sich der Beginn einer Theater Vor-Stellung....“Mach einen Umweg Peer, geh außen herum“... „Das lügst du Peer“... „Nein, wahrhaftig !“ Der Schauspieler spricht, spielt und liest den Text, interagiert mit der Leinwand, die als Gesprächspartner fungiert (Gedanken Bilder werden gezaubert, führen weiter als Imaginationsbühne) oder involviert die Musiker als Figuren (etwa die Geigerin als Solveig oder den Pianisten als Trollkönig), die ihm mit Musik von Grieg oder weltmusikalischen Assoziationen und Improvisationen - je nach Station und Gemengelage - antworten.

Das Kollektiv um Hans Kremer ist Ibsens Thesen Mensch sei Du selbst und Mensch sei Dir selbst genug auf der Spur. Das Epos ist auch eine Hommage an die Kraft der Vorstellung und die Magie des Erzählens. Die Imagination des Betrachters wird durch das skizzenhafte Arbeiten zum eigentlichen Akteur. Gleichzeitig hinterfragt diese Werkstatt des Denkens das im Stück thematisierte Kopf-Theater, das für vielen Menschen unserer Zeit Realität geworden ist.

Ibsen’s Werk wird üblicherweise in großen Inszenierungen als Epos und Panoramabild aufgezogen, dabei fallen die feinen philosophischen Hintergründe und politisch-poetischen Details zugunsten eines großen Bildertheaters leicht unter den Tisch. Die unmittelbare und immer neue Begegnung von Zeichnung, Musik und Spiel bietet eine persönliche Auseinandersetzung und verdichtet gleichzeitig die Wahrnehmung auf das Wesentliche. Das Nebeneinander mehrerer Impulse ist in unserer Multimedialen Welt selbstverständlich geworden, doch hier auf der analogen Ebene erfährt der Zuschauer den seltenen Augenblick und die eigentliche Geburt des kreativen Zusammenwirkens und verlässt somit die lineare Kontemplation.

Das Kollektiv ermöglicht nach langjähriger gemeinsamer Recherche Zugang zu einer ganzheitlichen Perspektive, einen Blick ins Atelier, in die Werkstatt der vereinten Künste und hinterleuchtet sowohl die philosophischen Hintergründe des visionären Stücks von Henrik Ibsen als auch die Beweggründe von Theaterarbeit an sich. Was für Ge-Schichten erzählen wir heute auf dem Theater und warum ? PEER GYNT ist prädestiniert für eine solche vielschichtige Reflexion.

Hier eine einfühlsame Beschreibung über die Begegnung mit der Produktion PEER.GYNT aus der Perspektive von der Kulturjournalistin Annette Freitag: www.journal21.ch

Impressionen

© Fotos: Raphael Hadad

Team

Isabelle Krötsch
Isabelle Krötsch


Isabelle Krötsch

Arbeitete 2001 – 2010 nach ihrem Studium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Jürgen Rose freischaffend vorwiegend als Bühnen – und Kostümbildnerin u.a. an den Münchner Opernfestspielen, Theater Basel, Staatstheater Kassel, Deutsches Theater Göttingen, Theater Lübeck und Staatstheater Stuttgart.

Seit 2008 verlagerte sich ihr Schwerpunkt auf die bildende Kunst (Malerei, Collage, Installation) sowie experimentelle transdisziplinäre Recherche und eigene szenische Arbeiten. Sie gründete mit ihrem Ehepartner Hans Kremer den Salon FREIES.FELD, aus dem der DantonDenkRaum (seit 2013) und das LAUT.MALEN (seit 2012) hervorgingen. 2015 kam ihr Filmregiedebut BÜCHNER.LENZ.LEBEN in Deutschland ins Kino.

LENZ.LEBEN, eine szenische Installation (mit Live-Zeichnung) wurde 2013 in den Münchner Kammerspielen in Zusammenarbeit mit der Pianistin Masako Ohta uraufgeführt und ist seit Winter 2015 im Schauspielhaus Zürich zu sehen. Mit PEER.GYNT – LAUT.MALEN vertieft sie ihre Auseinandersetzung der in-szenierenden Live-Zeichnung im Austausch mit den vereinten Künsten eines Kollektivs.

Hans Kremer
Hans Kremer


Hans Kremer

Hans Kremer ist seit der Spielzeit 2015/2016 am Schauspielhaus Zürich engagiert und begann seine Zusammenarbeit mit Barbara Frey bei der gefeierten Inszenierung von „Yvonne die Burgunderprinzessin". Seit Beginn seiner Schauspieler-Laufbahn bewegt ihn die Thematik von Peer Gynt, den er in der Eröffnungs-Inszenierung von Jürgen Flimm am Thalia Theater Hamburg verkörperte. Er arbeitete in den letzten 30 Jahren mit Regisseuren wie u.a. Barbara Frey, Jossi Wieler, Johan Simons, Martin Kusej, Stefan Kimmig, Luc Perceval, Thomas Ostermaier, Jürgen Flimm, Yoshi Oida, George Tabori, Ruth Berghaus, Alexander Lang, Robert Wilson sowohl am Thalia Theater Hamburg als auch an den Münchner Kammerspielen.

Diverse Rollen in Kino – und Fernsehfilmen, u.a. mit Regisseuren wie Andreas Dresen, Margarethe von Trotta und Reinhard Hauff, in dessen mit den Goldenen Bären prämierten Spielfilm „Stammheim“ (1986) er eine der Hauptrollen spielte. Mit der Künstlerin und Ehefrau Isabelle Krötsch gründete er 2012 in München das Künstlerkollektiv FREIES.FELD. 2015 kam der Film BÜCHNER.LENZ.LEBEN ins Kino, in dem er den Spuren von Lenz in Waldersbach/Elsaß mit den Worten Büchners folgt. Per-sonare, das Durchklingen lassen des Geschichten Erzählens liegt ihm besonders am Herzen.

Esther Schöpf
Esther Schöpf


Esther Schöpf

Die im Odenwald geborene Geigerin Esther Schöpf studierte Violine und Kammermusik an den Konservatorien von München und Genf und nahm Unterricht bei Gidon Kremer und Vladimir Spiwakov. Sie ist neben ihrer violinpädagogischen Tätigkeit u.a. am Institut für Musikpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München vor allem als Kammermusikerin mit ihren Ensembles, dem Schwabinger Klaviertrio und der Quartettformation nonSordino auf den unterschiedlichsten Bühnen und Festivals national und international unterwegs. Ihr starkes Interesse an der Verbindung von Musik und Sprache führt sie immer wieder zu besonderen „musikalisch-literarischen Verwebungen“ und auch regelmäßig als Geigerin an verschiedene Theaterbühnen (u.a. Bayerisches Staatsschauspiel, Theater der Jugend, München). Zahlreiche CD-Produktionen dokumentieren ihre künstlerische Arbeit.

Norbert Groh
Norbert Groh


Norbert Groh

Der aus der Bamberger Region stammende Pianist und Dirigent Norbert Groh spielt seit frühester Kindheit Klavier, Akkordeon und Klarinette und gewann durch seine außerordentlich musikalisch-vielseitige Begabung frühzeitig zahlreiche Auszeichnungen bei Wettbewerben.

Sein Musikstudium in Klavier und Klavierkammermusik führte ihn an die Musikhochschulen München, Karlsruhe und Wien. Sein Dirigier-Studium absolvierte er am Richard-Strauss-Konservatorium München. Neben seiner Unterrichtstätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater München konzertiert er als Kammermusiker, Solist und Dirigent auf nationalen und internationalen Podien, so u. a. beim Schleswig-Holstein-Festival, bei den Münchner Opernfestspielen, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Festival der „amici della musica, Milano“, sowie Konzertreisen in die USA, Spanien und Finnland.

Die künstlerische Zusammenarbeit der beiden Musiker spannt den großen Bogen von der klassischen Konzertliteratur bis zu Werken der sogenannten leichten Muse (Wiener Caféhaus- und Salonmusik, Tango, Klezmer). Damit gestalten sie zahlreiche Programme in Kombination mit Literatur, Theater, Malerei und Performance. Sie entwickeln und komponieren Hörspielmusiken für den Bayerischen Rundfunk und den Hörbuch-Verlag. Im Herbst 2015 ist unter dem Label STRINGENDO ihre neueste CD Begegnungen erschienen.

HÖR.SEH.BUCH-Produktion

Produktion

Parallel zur Vorbereitung der szenischen Arbeit hat das Team zusammen mit der Schauspielerin Minni Oehl im Sommer 2016 eine CD aufgenommen. Darauf ist eine eigens konzipierte Hörbuch-Fassung von Peer Gynt mit der vollständigen Bühnen-Musik von Edvard Grieg sowie Stücken von Antonín Dvorák, Claude Debussy und Maurice Ravel u.a., sowie eigenen Kompositionen von Esther Schöpf und Norbert Groh zu hören.

Die CD enthält Collagen und Zeichnungen von Isabelle Krötsch. Die Produktion führte das Label STRINGENDO durch,
Aufnahmeleitung: Thomas Beckenbauer,
Regie und Gesamtgestaltung: Isabelle Krötsch.
CD Gestaltung: www.rosepistola.de

Impressionen
Hörspiel-Rechte

© Verlag der Autoren, Alle Rechte an der Übersetzung, insbesondere das Recht zur Rundfunksendung und öffentlichen Vorführung beim Verlag der Autoren, Frankfurt am Main;

Botho Strauß, "Peer Gynt Fabel" aus dem Programmbuch der Schaubühne, Hallesches Ufer, 1971;

© S. Fischer Verlag, Rose Ausländer, Versöhnung (Wieder ein Morgen/ohne Gespenster/...). Aus: dies., Im Aschenregen die Spur deines Namens. Gedichte und Prosa 1976. © S.Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1984.

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21,90 EUR zzgl. Versandkosten.
Die Produktion besteht aus 3 CDs + Booklet

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Premiere von

PEER.GYNT-LAUT.MALEN :
am Freitag, den 13.01.2017
in der Reihe CLOSE - UP im
Schauspielhaus Zürich,
Rämistrasse 34, CH - 8001 Zürich

Karten unter +41 44 258 77 77 oder Theaterkasse@schauspielhaus.ch

Weitere Infos:

 → Schauspielhaus Zürich

Das PEER.GYNT - Team kooperiert mit dem Schauspielhaus Zürich und dankt von Herzen der Sutter-Stöttner-Stiftung für ihre Unterstützung.

Bei Interesse an einem Gastspiel wenden sie sich bitte an Isabelle Krötsch unter: contact [a] isabellekroetsch.com oder +49 151 240 32 973

Die Produktion ist unkompliziert und logistisch einfach exportierbar – sowohl national als auch international.
Denkbar wären Aufführungen in kleinen oder großen Theaterräumen, Konzertsälen, Kinos oder anderen Aufführungsorten.

Wenn Sie eigene Ideen und Wünsche haben, PEER.GYNT in einen besonderen Rahmen zu integrieren, kommen Sie gerne auf uns zu und wir werden bestimmt gemeinsam eine Lösung finden.

Gratitude to Lisa Banks for the permission to integrate her ONION CROWN in the title-Collage of Isabelle Krötsch

Lisa Banks http://bosslisa.com/pages/peer-gynt

Kontakt

Hans Kremer und Isabelle Krötsch
Atelier Kremer I Krötsch
Lindenbachstrasse 47
CH – 8006 Zürich
contact@isabellekroetsch.com
+ 41 43 53 62 756